Schlosspark Berlin-Charlottenburg. Foto: Caro Sodar auf Pixabay
Für Mascha Kaléko
Du warst eine Wanderin.
Unfreiwillig heimatlos.
Wo warst du wirklich
zu Haus, im Sinn?
Jetzt muss ich es
mit einem Reim versuchen.
Kann es nicht so leicht und kess
wie es dir vom Füller fiel.
Lyrik zum Gebrauch
hast du geschaffen.
Gebraucht hat man sie auch,
um den Tag zu schaffen.
Wie es um dein Innres stand,
fern deiner Heimat,
in fremdem Land,
erahnt man doch.
Aus deinen Versen,
die traurig-schön,
Gefühle morsen,
in dein Herz zu sehn.
Übern Teich geflohen,
fandst du kein Heim.
Deine Seele wurde
krank und so allein.
Das gelobte Land,
es blieb dir fremd.
Kultur und Sprache,
hielten nicht das Band.
In Berlin, in Deutschland,
warst du froh,
wurdest gesund
und lebensfroh.
Es war nie mehr
wie vor dem Krieg.
Am Ende hat der Feind gesiegt,
der aus der Heimat dich vertrieb.
Warst immer traurig und ruhelos.
Den Sohn verloren,
der schlimmste Schlag.
Bliebst trotzdem mutig, warst so stark.
Du bist heute nicht vergessen,
weil deine Verse zeitlos sind.
Es ist also nicht zu vermessen,
wenn man dich beste Freundin nennt.
22.06.2021
© Katrin Streeck
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